Wer hätte gedacht, dass ein Anruf einen ganzen Tag so verändern würde. Ich fuhr gerade mit dem Zug vom Training in der Südstadt nach Hause, als ganz plötzlich mein Handy läutete. Es war meine Nationalteamtrainerin Simona Spiridon und ich war total aufgeregt und wollte am Anfang gar nicht abheben.
Mit einem ganz großen Grinsen im Gesicht telefonierte ich ein paar Minuten mit ihr und konnte gar nicht glauben, was gerade passiert war. Da sich leider eine andere Spielerin verletzt hatte und bei der Europameisterschaft nicht mehr teilnehmen konnte, wurde ich in den Kader nachnominiert. Auf die Frage, ob ich das will, gab es für mich nur eine Antwort. JA!!!!! Der Tag lief dann ziemlich stressig ab, da ich, als ich zu Hause ankam, bereits 2 Stunden später schon wieder losfahren musste. Zu Hause bekam ich dann natürlich auch noch einen Heulkrampf weil ich meiner Meinung nach viel zu wenig Zeit hatte und ich auch ziemlich aufgeregt und nervös war. Nicht nur für mich war der Tag stressig, sondern auch für meine Mama, die mich um 16 Uhr in die Südstadt bringen durfte, und ihren ganzen Tag umplanen musste.
Um 17 Uhr wurde ich von einem ÖHB Bus abgeholt und wir fuhren los nach Slowenien. Als ich dann um ca 20 Uhr in Celje ankam, wurde ich von den Mädls freudig aufgenommen, der Stress und die Nervosität waren sofort weg und ich freute mich einfach nur noch auf die nächsten Tage mit dem Team. Das Gefühl für Österreich spielen zu dürfen, ist unbeschreiblich und ich hätte mir in den Ferien nichts Schöneres vorstellen können. In der Hauptrunde hatten wir leider nicht ganz so viel Glück, dennoch belegten wir schlussendlich den 8. Platz und qualifizierten uns somit für die Weltmeisterschaft 2020 in China
Ein Bericht von Neni Fidesser
Foto: (c) Ernst Weingartner