Neue SG Waldviertel

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Markus Schützenhofer
Veröffentlicht am 15.06.2025

Könnt ihr mir bitte die Spielgemeinschaft im Überblick noch einmal erklären? Vereine bleiben eigenständig und treten auch unter den Namen UHC Eggenburg (Challenge oder RLO) bzw. Union Horn (RLO) an? Bzw. gilt die Zusammenarbeit auch, sollte Eggenburg den Aufstieg in die Challenge nicht schaffen?

Lentschig:

Unser Slogan ist „Gemeinsam stärker – und doch Eigenständig“.

Der Name „SG Handball Waldviertel“ soll zum Ausdruck bringen, dass wir im Herrenbereich unsere Kräfte bündeln um gemeinsam den Handballsport im Waldviertel weiter zu entwickeln.

 

Bareis:

Ja die Vereine bleiben eigenständig und treten auch so auf. Auch in Zukunft werden sowohl Horn als auch Eggenburg eigenständige Vereine bleiben. Da waren wir uns von Anfang an einig gewesen.

Sollte Eggenburg den Aufstieg nicht schaffen, dann werden beide Mannschaften in der RLO als eigenständige Mannschaften auftreten. Jedoch denke ich das Eggenburg die beiden Spiele für den Aufstieg mit ihrer starken Mannschaft für sich entscheiden wird.

 

Lentschig:

Wir werden alles daran setzten dies zu bewerkstelligen, um dadurch zusätzliche Plattformen und Angebote für alle Spielertypen anbieten zu können.

 

Bareis:

Anders ist es bei der ML2 – dort wird es eine Zusammenlegung der beiden Mannschaften geben.

 

Ist die Zusammenarbeit befristet oder unbefristet?

Bareis:

Wir haben dem ganzen kein Datum gegeben, wir wollen im W4 etwas Großes aufbauen und da denken wir nicht auf eine Befristung, sondern auf etwas sehr Langfristiges.

 

Lentschig:

Unsere gemeinsame Idee ist ein kleines Pflänzchen. Wenn wir alle dementsprechend sorgsam damit umgehen, werden wir es gemeinsam schaffen daraus einen stabilen und sturmsicheren Baum wachsen zu lassen.

 

Gibt es auch einen eigenen SG-Vorstand? Bzw. wer verantwortet die SG oder trifft dann die Letztentscheidungen (Spieler, Trainer, Organisatorisches …)

Bareis:

Es gibt keinen eigenen SG-Vorstand, wir arbeiten eng miteinander zusammen und werden uns immer wieder im Laufe der Saison austauschen.

 

Lentschig:

Wie Manfred richtig angemerkt hat, ist das A und O der permanente Austausch untereinander und ist einer der wichtigsten Faktoren für unser gemeinsames Projekt.

 

Gab’s in den jeweiligen Vereinen auch Gegenstimmen/Bedenken gegen eine Zusammenarbeit?

Bareis:

Nein die gabs nie, denn beide Vereine denken schon lange über eine Zusammenarbeit nach.

 

Lentschig:

Und falls es welche geben sollte, werden wir gemeinsam alles daran setzten diese vom Gegenteil zu überzeugen.

 

Wie viele Teams wird die SG zusammenstellen? Wie viele im Männer-Bereich? Bisher hatten Horn und Eggenburg ja auch eine IIer in der Landesliga…

Bareis:

Diese Frage wurde im Herrenbereich schon oben beantwortet. Im Jugendbereich werden wir nach heutigem Stand durchgehende Mannschaften stellen können von der U10 – U16

Die U9 wird jeder Verein selbst stellen – das ist die Nachwuchsarbeit, die jeder Verein zu leisten hat.

 

Lentschig:

Nach Erhebung alle aktiven Spieler auf beiden Seiten, ergaben sich für uns in der Planung viele neue Möglichkeiten der Mannschaftgestaltung.

Aktuell planen wird in der SG mit 11 Jugendmannschaften und 3 Herrenmannschaften in die kommende Saison zu starten. Zusätzlich zu erwähnen sind auch die Teams Ballspielgruppe der Horner und die Mini´s der Eggenburger.

 

Wo wird gespielt?

Bareis:

Der Austagungsort der Spiele wird da sein, wo jeder Verein seine Mannschaft genannt hat – Horn – RLO wird in Horn gespielt, Eggenburg – Challenge wird in Eggenburg gespielt. ML2 wird es eine Austragung in beiden Städten geben.

Im Jugendbereich, wo von beiden Vereinen Kinder kommen werden wir eine Lösung finden, jedoch ist das mit Sicherheit kein Problem. Beide Orte liegen eng nebeneinander.

 

Lentschig:

Wir möchten künftig auch gegenseitig die jeweilig vorhandenen Infrastrukturen nutzen. Sowohl für Trainingseinheiten als auch für Spiele!

Sollten es zu Terminproblemen der Hallenverfügbarkeiten kommen, können wir künftig leichter gemeinsam Lösungen finden.

 

Warum ist aus deiner Sicht eine Zusammenarbeit zwischen den Vereinen sinnvoll?

Bareis:

Wenn wir im W4 stark werden wollen, dann müssen wir unsere beiden Synergien zusammenlegen damit wir in der Jugend auch sinnvolle altersgerechte Mannschaften stellen können.

 

Lentschig:

Der Schwerpunkt soll bei einer soliden Jugendarbeit liegen, um in Zukunft im Erwachsenenbereich mit möglichst vielen Eigenbauspielern in den Ligen antreten zu können.

 

Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt?

Bareis:

Es gibt nie einen richtigen oder falschen Zeitpunkt – für alles im Leben, doch sehen wir das eine enge Zusammenarbeit leistungsstarte Mannschaften hervorbringt und in weiterer Folge können auch Talente viel besser gefordert und gefördert werden.

 

Lentschig:

Die Anforderungen im Handballsport werden laufend höher, umso wichtiger wird es sein unsere Kräfte zu bündeln. Mit der SG besteht die Möglichkeit das vorhandene Potential im Waldviertel Schritt für Schritt zu nutzen, sodass mittelfristig der Handballsport als eine fixe Sport-Größe im W4 etabliert wird.

 

Welche Vorteile erhofft/erwartet sich euer Verein von der Kooperation?

Bareis:

Wie schon gesagt, ein starkes W4 das sich für die Zukunft schon jetzt positioniert.

 

Lentschig:

Und das gemeinsame meistern künftiger Herausforderungen.

In der Vergangenheit war doch immer wieder eine gewisse Rivalität spürbar – wobei das in den vergangenen Jahren doch abgenommen hat. Wie würdest du das Verhältnis der Vereine aktuell beschreiben?

Bareis:

Es hat meiner Meinung nie eine Rivalität gegeben, am Spielfeld schon, denn jede Mannschaft, die am Platz steht, will einfach diese Partie gewinnen.

Alles, was früher einmal war interessiert heute niemanden mehr, wichtig ist das wir einen gesunden Handball für die Zukunft aufbauen können. Damit beginnen wir ab der nächsten Saison und jeder der von Handball was verseht, sieht das genauso.

 

Lentschig:

Es war ein natürlicher Konkurrenzkampf.Ab Anpfiff eines Spieles bis zum Abpfiff steht der Kampf um dies Sieg um Vordergrund. Das ist in einem Vergleiches-Wettbewerb ja auch der Sinn darin.

Danach sollte die gemeinsame Leidenschaft an unserem Sport im Vordergrund stehen. Das war auch zwischen unseren Vereinen immer der Fall.

Und wie die Derbys der letzten Jahre immer gezeigt haben, war es eine gesunde „Rivalität“ die vor allem auf Seiten der Spieler und Funktionäre von gegenseitigen Respekt und Wertschätzung geprägt war.

 

Inwiefern waren auch die Gemeinden in dieses Vorhaben eingebunden? Oder haben das die Vereine allein ausgemacht?

Lentschig:

Die Gemeinden Eggenburg und Horn, haten bei der Gründung der SG Handball Waldviertel keinen Einfluss. Dies geschah einzig durch unsere gemeinsame Intention. Dennoch möchte ich hervorheben, dass wir in den letzten Wochen und Monaten eine sehr starke Rückendeckung seitens der Gemeinde Eggenburg erfahren haben.

Da wir als SG jedoch ein kontinuierliches und gutes Wachstum anstreben und in naher Zukunft weitere Projekte vorantreiben wollen, hoffe ich auch auf entsprechende Unterstützung durch die Verantwortlichen der Stadtgemeinde Horn!

 

Bareis:

Die Gespräche mit der Gemeinde werden in Kürze stattfinden. Das Thema Hallenzeiten wird ein zentrales Thema bei diesen Gesprächen. Ich bin der Meinung das alle Erwachsenen Mannschaften, egal ob Handball, Fußball, Hobby Fußball, LSG - die Zeiten in der Halle erst ab 19:30 vergeben werden dürfen. Vorher hat die Jugend Vorrang, denn die müssen am nächsten Tag in die Schule und brauchen genügend Schlaf.

 

Lentschig:

Es wird sicher ein heikles und emotionales Gespräch, da auch andere Vereine der Sport Union Horn von unserer Idee überzeugt werden müssen.

 

Was sind die sportlichen Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Bareis:

Das ist eine Frage, die ich in diesem Interview schon beantwortet habe. Einen starken Handball im W4 aufbauen, gemeinsam mit Horn, Eggenburg und Waidhofen.

 

Lentschig:

Wir wollen eine hohe Attraktivität anbieten. Nicht nur in Form des Sports. Zusätzlich zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung im Handballsport, wollen wir auch Werte wie Respekt, Wertschätzung, Hingabe und Teamgeist an die junge Generation vermitteln.

 

Inwiefern möchte man (im Nachwuchs) andere Vereine ins Boot holen (zb. Hatte Horn ja längere Zeit eine SG mit Waidhofen)?

Bareis:

Jeder der gerne Handball spielt kommt auch zum Handball, ja auch Waidhofen wird natürlich in dieses Projekt miteinbezogen. Es kommen jetzt auch schon viele Jugendliche Spieler von Waidhofen nach Horn.

 

Lentschig:

Wir sind für Gespräche in alle Richtungen offen. Es sollte aber immer auf einer respektvollen Ebene stattfinden. Wir wollen unserer Idee verfolgen und mit kleinen sicheren Schritten in Richtung unseres gemeinsamen Ziels gehen.

 

Vielen Dank für das Interview